Es ist zum Mäusemelken!
Während ich hier schreibend darüber nachdenke, wie ich die literaturwissenschaftlichen Bemühungen gerecht, also sachlich ausgewogen, beschreiben kann, geht mir natürlich mal wieder etwas völlig anderes durch den Kopf: Diese Tagbuch-Einschübe sind als „Zwischenräume“ eine recht brauchbare Erfindung für solche Zwischenbemerkungen.

Ich habe mich soeben gefragt, wie und ob ich diese vielen höchst unterschiedlichen Aspekte, die sich beim Betrachten der verDichtungen und des verDichtens ins Blickfeld schieben, geordneter, zusammenhängender, übersichtlicher und damit vielleicht etwas weniger verwirrend präsentieren kann. Mir selbst wäre ein wenig mehr Ordnung hochwillkommen, weil ich beim Schreiben – und auch beim Denken – immer wieder den Überblick verliere, wesentliche Gedanken in Vergessenheit geraten und mir vor allem die Wiederholungen Bauchschmerzen machen, von denen ich aber weiß, dass sie sich nicht vermeiden lassen. Bestimmte Sachverhalte sind nunmal in unterschiedlichen Zusammenhängen von Bedeutung.

Aber diese Zerstreuung – eigentlich eher Verteilung oder sogar Anordnung – all der „Versatzstücke“ ist auch durchaus gewollt. In einem Gedicht „korrespondieren“ Teile aus mitunter weit voneinander stehenden Verse miteinander (auch wieder so ein „Struktur-Aspekt“) und schaffen dadurch ein erweitertes Verstehen, mitunter auch einfach das erfreuliche Erlebnis des Wiedererkennens. Und eben das ist die Absicht bei dieser Verteilung. Die genaue Platzierung der Stücke verfolgt manchmal sogar einen konkreten Zweck. Deshalb gilt:

Alles ist wichtig oder grundsätzlich – nicht nur das, was auf den ersten Seiten steht.

So, damit wäre das auch gesagt...