ie Wirkung meiner verDichtungen auf den, der sie ersonnen hat, also auf mich selbst, ist eine nahezu dramatisch andere, als die, die sie auf Leserinnen haben - natürlich nur, wenn es sich inhaltlich um etwas dreht, wozu die Lesenden auch Bezüge haben. Vielleicht kennen auch noch einige andere Dichterinnen dieses Phänomen.

Wenn ich versuche, eine finstere Ecke dieser Weltverhältnisse auszuleuchten, hat das fast immer - je nach Intensität des sich Versenkens - schmerzhafte, leidvolle, oft körperlich spürbare Auswirkungen.

Wenn sich das vermittels der Worte auf die Leserinnen transportieren ließe, wäre ich meinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen...

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Umkehrung äußerst selten ist. Das Beschreiben friedlich-freundlicher Aspekte des Lebens wirkt sich nicht annähernd so drastisch aus. Es ist zwar durchaus spürbar, hat aber nicht diese Nachhaltigkeit wie sie die düsteren Worte hervorrufen.

Eigentlich ist es wie im normalen Leben.
Freude und alle ihr anverwandten Empfindungen sind im Augenblick verflogen, während die große Familie der Bitterkeiten sich dauerhaft einzunisten versteht.

Warum ist das nicht umgekehrt!?!