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K.eine "gefallene Welt"


oachim Gauck, der ehemalige Bundespräsident, hat in einem Interview mit der "ZEIT" diese Formulierung gebraucht, die ich schon lange aus der christlichen Glaubenssprache kenne: "gefallene Welt".
Als ich das las, wurde mir plötzlich klar, was mich so sehr an dieser Wendung stört, auch wenn Gauks erklärende Beschreibung dieser "gefallenen Welt", in der "Unordnung, Not, Krise, Tod und Krankheit Raum haben", durchaus meinen Beifall findet.

Aber: Wir leben NICHT in einer "gefallenen" Welt!

Diese Welt ist nicht "gefallen", sondern war schon immer dort, wo sie jetzt ist und sehr wahrscheinlich auch immer sein wird, sie war schon immer so wie heute, und wir, wir Menschen, waren es auch.
Dieses Gerede von einem "Fall" (also einem Absturz) aus paradiesischen Zuständen ist eine(!) der großen Lügen der christlichen Relgionen.

Unordnung, Not und Tod sind die ganz normalen Bestandteile dieser Welt und unseres Lebens, waren es schon immer und werden es auf alle Zeit wohl auch bleiben.

Das ist etws, was ich immer wieder sehr bedauere: So wie bei Joachim Gauck schätze ich oft die Ansichten und Haltungen einiger Glaubenden - bis sie dann schließlich doch "offenbaren", dass sie diesem Unsinn aufgesessen sind, es habe einmal eine göttliche Ordnung gegeben, die der Mensch aus purem Eigensinn zerstört habe.
Dabei sagt doch selbst die Bibel, dass es so nicht war:
Adam & Eva wurden rausgeschmissen aus diesem Paradies, und das Tor wurde verschlossen und ein Engel wacht davor, dass es kein Zurück mehr gibt.

Da zeigen sich eine ganz andere Wirklichkeit und Wahrheit, als sie von den Kanzeln gepredigt werden. Eva & Adam mussten von dieser Frucht essen, von der die Schlange ihnen vorgeschwärmt hatte, sie mussten so handeln, weil sie von "Gott" so geschaffen worden waren ("ein Bild, das uns gleich sei", 1.Mose 1,26), weil es ihre Natur war (und ist), den Dingen auf den Grund zu gehen.

Daraus einen "Fall" zu konstruieren, einen "Sündenfall", ist schon sehr theologisch... und ich habe in meinem psalm null [57] deutlich werden lassen, was ich von diesen biblischen Märchen und ihren Auslegungen halte.

Was die biblischen Erzähler eigentlich mitteilen woll(t)en, bleibt aller "Theologie" zum Trotz letztlich unklar:
Ob der Engel vorm Paradies ein (Natur)Gesetz veranschaulichen soll, die tiefe Einsicht, dass es eine ewige Unmöglichkeit ist, von Unordnung, Not und Tod erlöst zu werden oder ob die Autorinnen zuviele Fliegenpilze und/oder zuviel Mutterkorn gefuttert hatten und die "Himmlischen Wesen" in ihren Träumen "tatsächlich" gesehen haben - das alles wird eines der Rätsel bleiben, über die wir nochmal nachdenken können, wenn wir den Klimawandel und Corona hinter uns haben...

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