Fratz, der Wetterfrosch      


Kadaver-Kälte


Meine Güte! Ach du Schreck!
Die Sonne ist tatsächlich weg!
Man hat sie eingemottet,
bis sie in ihrem Himmelszelt
in eins der Schwarzen Löcher fällt
und dort komplett verrottet.
Was machen wir jetzt ohne sie?
Die Dunkelheit verlässt uns nie
und nimmermehr auf Erden!
Die Nacht wird lang, die Kälte kriecht
uns bis ins blasse Angesicht –
Sagt doch, was soll jetzt werden?
Du blöder Winter, bleib zu Haus!
Wir stehn dich weder durch noch aus,
du bist zu kalt zum Leben.
Du machst die schönen Blumen tot
und kannst uns weder Wein noch Brot,
noch sonst was Gutes geben.
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weltenwelken


noch ist das warme glimmen
des herbstes nicht verbrannt
noch fliegen vogelstimmen
im nebel übers land

noch blüht versteckt und leise
die herbstzeitlose und
färbt auf der kurzen reise
die wiesen wieder bunt

doch aus den abendwinden
fällt laub von jedem baum
um einen platz zu finden
im dunklen warteraum

am bahnsteig zu den kälten
durch die der zeitzug fährt
und wo der schlaf der welten
seit ewigkeiten währt.
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Pilz-Pirouette


Das Wetter bleibt – mir freue sich –
auch weiterhin spätsommerlich.
Die Blätter fallen farbenfroh
von Ast und Zweig und irgendwo
im goldenen Oktoberlicht,
das durch die grauen Nebel bricht,
sieht man im dunkeln Tannengrün
die wunderlichsten Pilze blühn:
Die Butterlorchel und Stein-
erdziegenbart, das Fliegenbein,
der Tinten-Täubling du das Ei
der Hexenpilze stinkt dabei.
Der Schwammerl-Sammler füllt beglückt
Korb über Korb und tief gebückt
sucht er am 17. Oktober
den Hut vom Hasenohr-Zinnober.
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September-Sonne


Spätsommerliche Sonne bleibt
uns weiterhin beschieden.
Auch wenn man bald Oktober schreibt
und sich das Jahr die Augen reibt –
es hat noch viel zu bieten.

Die Tage blühen kurz und heiß,
betrunken von den Farben.
Am Morgen liegen Nebel weiß
und feucht als grauer Wetterschweiß
vorm Fenster in den Garben.

Und silberhell und sternenklar
erfüllt der Mond die Nächte.
Er grinst nicht nur, er lacht sogar
als wünsche er, dass dieses Jahr
nur noch das Beste brächte.
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zum abschied


septembersonne rarer gast
am himmel weit und licht
im dünnen blau ein kahler ast
der es bizarr zerbricht

am horizont der fahle schein
vom nebel aus der nacht
du welkes blatt du feuchter stein
wer hat euch alt gemacht

ich weiß der herbst der jetzt beginnt
ich kenne seine schrift
bin selbst ein dürres blatt im wind
und trinke selbst sein gift

den schierlingsbecher untergang
tollkirschenschwarz
und voll des siechen sommers abgesang
bei dem ich schlafen soll
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