Fratz, der Wetterfrosch      


PS & PPS


PS:
Neben den hier versammelten Wetterfröschen gibt es noch viele, viele Dutzend – aber die wollten alle nicht...

PPS:
Einer, der sich in dieser Gesellschaft der Wassertiere eher unwohl gefühlt hätte, um nicht zu sagen völlig fehl am Platz, soll trotzdem noch zu Wort kommen, denn 1. gehört sein Gedicht zu den meiner Ansicht nach besten verDichtungen aller Zeiten, ist eine regelrecht mystische Manifestation sprachlichen Ausdrucks und 2. hat auch dieser verDichter Wetter und Natur als „Steigbügelhalter“ benutzt, um auf seinem Pegasus die immer „kälteren Himmel“ zu besuchen.

Nietzsche als Wetterfrosch – ein Sakrileg?

Aus der Frosch-Perspektive gibt es nichts, was nicht „entheiligt“ werden dürfte, weil Frösche fast immer und zu fast allem „aufschauen“; der „Blick nach oben“ ist ihr Normalzustand. Und vielleicht würde der „Erfinder“ des Übermenschen, der „nirgends Halt“ macht, es sogar angenehm, zumindest aber wundersam finden, dass er hier „unter“ den Fröschen eine (neue) „Heimat“ gefunden hat.

Vereinsamt


Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!

Friedrich Nietzsche
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RainMan


Habt ihr den Fratz mit Schirm geseh'n?
Er friert als wie ein Schneider!
Und bleibt verfratzt im Regen steh'n
trotz seiner dünnen Kleider.

Oh, Fratz, was bist du doch verrückt!
Du hast den Kopf verloren!
Dein Hirn ist - Platsch! - zu Matsch zerdrückt
und obendrein erfroren.

Nein, du bist wirklich nicht bei Trost,
du irre Wetterquappe!
Dich hat der Storch zu fest liebkost
mit seiner KlapperKlappe

Jetzt geh nach Haus und zieh dich um,
bevor man dich entmündigt
und eh das ganz Publikum
- Heidiedelda Delirium -
dem Frosch die Freundschaft kündigt...
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Vielleicht...


Nachts ist es kalt
und klar
erscheint der volle Mond
Vielleicht ist es ja wahr,
dass da ein Männlein wohnt...

Vielleicht ist auch was dran,
dass es bald regnen wird,
wenn sich der Wettermann
nicht wieder einmal irrt...

Vielleicht gibt es auch Schnee,
vielleicht tobt ein Orkan,
vielleicht kauf' ich ein "E"
von einem schwarzen Schwan...

Vielleicht kriegt Uncle Sam
Al Gore (?) zum Präsident.
Vielleicht bin ich Plemplem
und laich' ins Firmament...

- Vielleicht - Vielleicht - Vielleicht -
- Mag sein - Eventuell -
hat sich's bald ausgelaicht,
und Fratz bekommt ein Fell...
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No(t)vember


An den Bäumen kaum noch Blätter,
Menschlein meiden jetzt den Park,
und das Neueste vom Wetter
kostet keine müde Mark.

Denn es gibt in diesen Dingen
keine echte Neuigkeit.
Wenn die Wolken nichts mehr bringen,
tut sich der November leid.

Stell dir vor, Du wirst von allen
nur als grauer Schrat geschätzt,
jeder kennt nur Deine Krallen,
die Du an den Winden wetzt.

Plötzlich singst Du leise Lieder,
präsentierst Dich sanft und mild -
Schwupp!
Schon macht Dich jeder nieder,
denn als "Tauch" ganz ohne "Sieder"
passt Du nunmal nicht ins Bild...
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einfach so


die einen warten auf den schnee
die andern auf Godot
die einen warten angespannt
die andern einfach so

den einen ist es einerlei
ob sich das warten lohnt
die andern blicken hoffnungsvoll
am abend in den mond

auch Fratz sitzt oft im wartesaal
wo man die zeit vertreibt
wenn sie nicht wie so manches mal
im uhrknall stecken bleibt...
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