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Komm!

s war einmal vor langer Zeit... denn etwa 55 Jahre sind eine lange Zeit in einem Menschenleben. Ich war ungefähr 14, vielleicht auch 15 Jahre alt, und wir (meine elterliche Familie) waren gerade von Hessen nach Berlin gezogen, dem damaligen West-Berlin, wo mein Vater seine neue Stelle als Gemeindeprediger der Freien Evangelische Gemeinde im Stadtteil Moabit angetreten hatte. Nach dem Wechsel von der Grundschule aufs Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in der Levetzowstraße, war ich den Kinderschuhen so gut wie entwachsen und schlug mich damit herum, meine erwachende Sexualität und meine ebenfalls erwachende Denkfähigkeit in die richtigen Bahnen zu lenken, was beides für mich vor allem beinhaltete, die christlichen Weltvorstellungen zu überprüfen, die mir von Kindesbeinen an von Eltern, Großeltern, vielen Verwandten und vielen Bekannten aus der Freikirche ins Hirn gepflanzt worden waren.

Es war die Zeit der freien Liebe, der studentischen Unruhen, der großen Proteste gegen den Vietnamkrieg, des in der gesamten westlichen Welt grassierenden Aufbegehrens gegen den "Muff von 1000 Jahren" nicht nur "unter den Talaren", sondern in den Köpfen der meisten Erwachsenen und auch der fast immer berechtigten Kritik an gesellschaftlichen Missständen wie den zahlreichen alten Nazis in den Institutionen oder auch den völlig veralteten Gesetzen wie dem berüchtigten "Schwulenparagraphen" im Strafgesetzbuch (§ 175 StGB). Mein nach Orientierung suchender Verstand musste sich täglich damit auseinandersetzen, dass vieles von dem, was ich im Elternhaus gelernt und oft auch felsenfest geglaubt und für unstrittig gehalten hatte, auf tönernen Füßen zu stehen schien, zumindest aber eines gründlichen Hinterfragens bedurfte, anstatt es ohne jeden stichhaltigen Beweis einfach zu glauben.

Eine der zentralen Glaubenssachen war für mich damals naturgemäß die Gottesfrage. Mit den Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament war ich aufgewachsen und hatte im Gemeindeunterricht bis zur Einsegnung (die Konfirmation der Freikirchen) von der Genesis über die Propheten, Psalmen und Evangelien bis hin zur rätselhaften Offenbarung des Johannes nahezu alles gelesen (und zum Teil sogar auswendig lernen müssen), was in der Christenlehre an Glaubensgrundsätzen wichtig war (Natürlich gibt es dazu verDichtungen => im polarlicht und auch verbogen).

ber mein junger Verstand verstand einige dieser Grundsätze, vor allem aber die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen nicht. Da hatte also Gott die ganze Welt erschaffen, die Felsen, Flüsse, Pflanzen und Tiere und schließlich sogar die Menschen, aber dann war etwas irgendwie schiefgelaufen, jedenfalls war es für die Menschen nicht so richtig gut ausgegangen, weil sie aus einem Paradies vertrieben wurden, nachdem sie ungehorsam gewesen waren und Gott obendrein noch ganz schlecht zurechtgedrechselte Märchen erzählt hatten. (Auch dazu gibt's Gereimtes => ganz unten und psalm null) Damals hatte sich Gott noch höchstpersönlich mit seinen "Kindern" auseinandergesetzt, ihnen Aufträge erteilt, ihnen Gebote hinterlassen, hatte sie im Paradies, dem Garten Eden, gesucht, sie zur Rede gestellt und schließlich schärfstens gerügt - und vieles mehr.

Auch später noch, als Moses ihn im Brennenden Busch antraf, hatte es immer wieder Begegnungen zwischen Gott oder seinen Boten und ausgesuchten Menschen gegeben - aber dann war plötzlich Stille eingekehrt: Seit einigen tausend Jahren hat Gott es offenbar vorgezogen, den Dialog mit den Menschen zu beenden - bis zum heutigen Tag hat man ihn nicht mehr gesehen, weder als Wolke, noch als brennenden Busch, und auch die göttlichen Boten lassen sich seither nicht mehr blicken, obschon sie damals, also zu Methusalems Zeiten, ständig aufgetreten waren, sich sogar bewirten ließen und immer wichtige Botschaften dabei hatten ...

Was denkt ein Heranwachsender, wenn er einerseits von den angeblich Wissenden gesagt bekommt, dass es sich bei Gott um den liebenden Vater handelt, der es gut mit uns meint, den man um alles bitten kann und der angeblich sogar seinen Sohn geopfert hat, um uns von all unseren Sünden zu erlösen? Wenn er aber anderseits immer wieder feststellen muss, dass kein einziges seiner zum großen Teil vollkommen uneigennützigen Gebete erhört wird? Und erhört bedeutet ja nicht nur, dass sie gehört werden, sondern vor allem auch, dass darauf reagiert wird?! Da fängt ein solcher Heranwachsender nach Monaten und Jahren der unauflöslichen Irritationen notgedrungen mit etwas an, was sich selbständiges Nachdenken nennt.

rgendwann reichte es mir jedenfalls. Von den Wissenden hatte ich gehört, dass man Gott mit seinen Bitten immer wieder in den Ohren liegen müsse, und so nutzte ich einen meiner häufigen Abend- und Stadt-Erkundungs-Spaziergänge, um in den nahen Fritz-Schloss-Park zu wandern, wo ich mich auf einer Bank am Rundweg eines Rasen- und Blumen-Rondells niederließ, um es in dieser abendlichen Ruhe und Abgeschiedenheit sehr ernsthaft und ausdauernd mit einem recht speziellen Gebet zu versuchen.

Dass Gott in unsere Herzen blicken kann, unsere Gedanken liest und ganz genau darüber Bescheid weiß, was wir so treiben, war eine weitere Weisheit, die mir von den Eltern und all den anderen gottgläubigen Wissenden oft und oft auch als Ermahnung eingebläut worden war, so dass ich der Meinung war, dass dieses Gebet einen ausreichend überzeugenden Hintergrund vorweisen konnte, weil ich genug Vorarbeit mit Grübeleien und Diskussionen geleistet hatte, um nun endlich Gehör zu finden.

Um mich her war alles still, nur die entfernten Geräusche der großen Stadt waren verhalten zu hören, so dass ich nicht befürchten musste, von lautem Kindergeschrei, Hundegebell oder krakeelenden Säufern gestört zu werden. Und so begann ich - zunächst in Gedanken - immer wieder nur das eine Wort zu denken, dessen Aufforderungscharakter mir deutlich genug erschien:
Komm!
Daran, dass Gott sich angesprochen fühlen müsste, so war ich sicher, bestand eigentlich kein Zweifel, so dass ich es in der ersten ungefähr halben Stunde bei diesem Komm! beließ und auch dabei, es nur zu denken. Dann aber - nachdem sich auf der Rasenfläche inmitten des Rondells keinerlei sichtbare Ereignisse zutrugen - wurde ich unsicher. Vielleicht würde es die Wirkung verstärken, wenn ich nicht nur in Gedanken betete, nach Gott rief, wie ich es empfand, sondern auch meine Stimme als Bekräftigung einsetzen würde. Schließlich wurde beim Mittagstisch oder in den Gottesdiensten und bei anderen Veranstaltungen der Kirchengemeinde auch laut gebetet. Und schließlich überlegte ich, dass ich es an einer solchen Kleinigkeit nicht scheitern lassen wollte und begann nun, etwa alle zehn oder auch zwanzig Sekunden zwar leise, aber in der Stille des inzwischen nächtlichen Parks gut vernehmbar immer wieder Komm! zu flüstern:
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
ach einer ganze Weile - ich hatte inzwischen jedes realistische Zeitempfinden eingebüßt - machte ich eine Pause. Die Zweifel an meinem Tun meldeten sich zunächst im Hintergrund meines Bewusstseins, dann aber auch deutlich in Form von bewusstem Nachdenken. "Das wird ja doch nix!" dachte ich schon ansatzweise enttäuscht, um direkt danach an diesem Zweifel zu zweifeln. Und so begann ich erneut:
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Komm!
...
Es mochte wieder ungefähr eine Viertelstunde verstrichen sein, als ich auch diese zweite Runde (eigentlich die dritte, wenn man das nur gedankliche Komm! mitzählt) damit beendete, dass ich nun schweigend und in mich gekehrt auf der Bank sitzen blieb und im fortgeschrittenen Dämmern auf die Rasenfläche vor mir starrte, auf der ich die Manifestation des Göttlichen wahrzunehmen hoffte.

Aber nichts geschah...

Und dann hörte ich direkt hinter mir im Gebüsch eine Stimme, die Komm! sagte...

Es war keine Einbildung, dessen war ich mir sicher, dafür hatte ich es zu klar verstanden. Aber natürlich dachte ich sofort, dass ein abendlicher Parkbesucher meinen Monolog, der sicher seltsam anmuten mochte, mitbekommen und sich einen Spaß daraus gemacht haben könnte, hinter mir auch einfach einmal Komm! zu sagen. Ich weiß noch recht genau, dass ich einen Moment lang regungslos und mucksmäuschenstill sitzen blieb, um zu lauschen, ob irgendwo im Gebüsch ein Geräusch, eine Bewegung, zu hören sei, aber alles war so still wie zuvor. Also stand ich schnell auf, sah hinter mir ins Geäst, ging rasch die wenigen Schritte zum Ausgang und suchte den Weg außerhalb des Rondells ab, sah vor allem im Gebüsch hinter der Bank nach, auf der ich gerade noch gesessen hatte, machte zudem möglichst leise noch einige Abstecher in die Umgebung - aber ich konnte weder einen Menschen sehen noch irgendwo die schemenhaften Umrisse einer Gestalt ausmachen - und es blieb auch weiterhin vollkommen still um mich herum.

as war nun zuviel für den halbstarken Gottsucher in einem schon fast dunklen (Groß)Stadtpark. Ohne zu rennen, aber so schnell mich meine Füße trugen und mit einem nicht nur sanften Gruseln im Nacken, ging ich den Weg zurück, der vom Park zur Kruppstraße führt und war nach wenigen Schritten erleichtert, die "Rathenower" erreicht zu haben, die noch belebt und zudem auch heller erleuchtet war als die Kruppstraße direkt am Park - in dem ich keine zehn Minuten zuvor voll des jugendlichen Überschwangs und mit der bedenkenlosen Risikobereitschaft der Unschuld (einem) Gott begegnen wollte...

Kurz vorm Stephanplatz und somit schon unmittelbar vor der heimischen Sicherheit im Gemeindehaus, in dem wir auch wohnten, wurden meine Schritte dann wieder langsamer und mir schoss durch den Kopf, dass ich das letzte Komm!, also jenes, welches ich direkt hinter mir im Gebüsch gehört hatte, durchaus als Gottes Antwort verstehen könnte ...
... und in diesem Augenblick begann ein jahrelanges Hin und Her an Erklärungsversuchen für diese unheimliche Stimme im Park, von denen die eine Seite mein kritischer Verstand war, der sofort räsonierte, dass dieses einmalige Komm! nicht annähernd die offensichtliche Erscheinung eines "Heiligen Geistes" auf dem Rasen im Rondell darstelle, die ich mir eigentlich gewünscht und vorgestellt hatte, sondern zu einem großen Teil die Deutung zuließ, dass sich mein überhitztes Gemüt alles nur eingebildet habe, wenngleich ich es auch wieder für sehr unwahrscheinlich hielt, dass sich mein Hirn eine derart frappierend passgenau nachgeahmte Einbildung ausgedacht haben könnte.

Und auch die andere Seite, dass es also tatsächlich Gottes Stimme gewesen sei, hatte durchaus handfeste Belege aufzuweisen, die mir ebenfalls durch den Kopf gingen: An verschiedenen Stellen im Neuen Testament fordert Jesus die Menschen, oft seine künftigen Jünger, aber auch andere Menschen, denen er begegnet war, mit den Worten "Komm, und folge mir nach!" dazu auf, sich ihm und seiner Heilsbotschaft anzuschließen (zum Nachlesen: Mk 10,21, Lk 18,22 und Mt 19,21).

Sollte dieses Komm! aus der Dämmerung vielleicht die klare (und unmissverständliche) Aufforderung sein, mich nun endlich und endgültig zu bekehren, wie es im Christenjargon genannt wird, mich also - allen Zweifeln zum Trotz - Jesus zuzuwenden, ihn als den HErrn meines Lebens zu akzeptieren und zu bekennen, dass er (auch) für mich am Kreuz gestorben, wieder auferstanden und zum Himmel gefahren ist? War dieses Komm! nicht ein wortgetreues Zitat dessen, was Jesus zu seinen Lebzeiten vor rund 2000 Jahren immer wieder gepredigt hatte, dem ich mich aber mit den scheinbar guten Argumenten meines Menschenverstandes widersetzt hatte?

atürlich gab es auf all diese Fragen keine schnellen Antworten, die Rätsel dieses abendlichen Spaziergangs blieben ungelöst, vielleicht auch deshalb, weil ich vor einer Wiederholung meines Experiments lange Zeit zurückscheute, so lange, bis andere Dinge in meinem Leben wichtiger wurden, sich in den Vordergrund schoben und dafür sorgten, dass ich kaum noch an diesen verrückten Abend im Fritz-Schloss-Park dachte. Wenig später, ungefähr mit 17 Jahren, gab es noch einmal ein zunächst überzeugendes Erweckungserlebnis (auch wieder Christenjargon), das ich meinem ersten (und vor.vor.letztem) LSD-Trip zu verdanken hatte. Damals hatte ich voller Überzeugung auf den Rücken meiner grünen Gammler-Kutte in großen weißen Lettern "Jesus von Nazareth lebt!" gepinselt - zur eher verhaltenen Freude meiner Eltern, aber als Botschaft auch weithin unwirksam; jedenfalls wurde ich fast nie darauf angesprochen. Mit der Kutte legte ich etliche Monate später auch die Überzeugung wieder ab, Jesus sei tatsächlich Gottes Sohn und habe mich "erlöst".

Und so wurde ich älter und älter, konvertierte zunächst zum Atheisten, um dann wieder mehr und mehr zum Agnostiker überzulaufen, entschied mich dann wieder für einen lupenreinen Atheismus, hatte schließlich einen aufregenden Beruf als Journalist und alsbald auch mit den aufregenden Überraschungen einer eigenen Familie alle Hände voll zu tun. Kurz, die in jungen Jahren so zentrale Gottesfrage geriet langsam in Vergessenheit, auch wenn ich mich bis ins höhere Mannesalter immer mal wieder dabei erwischte, über einige der menschlichen Grundsatzfragen nachzudenken, zum Beispiel darüber, wie wir und alles hier wohl entstanden seien und ob es nicht doch sowas wie einen Großen Plan für dies alles geben könnte.

eute bin ich zu gut 99,99999 Prozent sicher, dass es einen Gott im biblischen Sinne nicht geben kann. Viel glaubhafter sind meiner Ansicht nach die "Interpretationen" der Keilschriften aus dem alten Sumer oder auch Babylon, die zum Beispiel von dem gebürtigen aserbaidschanischen, später dann US-amerikanischen und inzwischen verstorbenen Historiker und Autor, Zecharia Sitchin, vertreten werden.

Diese, der sogenannten Prä-Astronautik zugerechneten An- oder Einsichten, deuten die alten Erzählungen der Sumerer insofern anders als die "klassischen" Archäologen, weil sie in den - in vielen tausend Tontafeln aufgezeichneten - Texten klare Belege dafür zu finden meinen, dass schon vor mehr als 450.000 Jahren Außerirdische die Erde aufsuchten und all das in Gang setzten, was auch in der Bibel - zum Teil in sehr ähnlichen Worten und Ereignissen - über die "Genesis" (laut Wikipedia altgriechisch für „Schöpfung, Entstehung, Geburt") geschrieben steht.

Diese Texte schildern - in vielen zum Teil märchenhaften und abenteuerlichen Versionen - das Auftauchen und Auftreten der "Götter" in einer Weise, aus der ersichtlich wird, dass die damaligen Frühmenschen gar keine andere Wahl hatten, als diese "Wesen" für unsterblich zu halten und sie wegen ihrer "übernatürlichen Kräfte" zu verehren und anzubeten. Und derartige Götter tauchen nicht nur in den uralten Überlieferungen der Sumerer oder in der Bibel auf, sondern sind auch seit Jahrtausenden den Chinesen, Indern, Indianern und vielen anderen Kulturen auf der Welt bekannt, die aufgrund sowohl zeitlicher als auch räumlicher Entfernungen niemals die Gelegenheit hatten, sich davon zu berichten, also sich gegenseitig zu beeinflussen. Ich halte diese alten Texte und ihre prä-astronautische Deutung jedenfalls für glaubwürdiger und wahrscheinlicher als die seltsamen Berichte über einen allmächtigen Gott, der von Anbeginn an hinsichtlich Güte und Menschenliebe nicht einmal seine eigenen Vorschriften einzuhalten fähig oder willens war und ist.

Aber das ist ein eigenes Thema, über das hier so nebenbei nur Falsches gesagt werden kann. Die von den großen religiösen - und nicht minder den mitunter nur dem Anspruch nach wissenschaftlichen - Glaubensgemeinschaften verbreiteten und nachweislich "falschen Wahrheiten" über die Menschheitsgeschichte, werden meiner Einschätzung nach in irgendeiner besseren Zukunft als das entlarvt, was sie eigentlich sind: zurechtgezimmerte Lügengeschichten, die sowohl dem Machterhalt blutrünstiger Eliten dienen sollten und sollen (Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Holocaust, Dschihad und was es an ideologisch - religiös und politisch - begründeten Schrecken auf dieser Welt sonst noch gibt) als auch der Unterdrückung von störenden Ansichten oder Erzählungen, die das jeweilige Herrschaftsgefüge der angeblich "Wissenden" hätten gefährden können.

Es herrscht sich ja bekanntlich besonders gut, wenn sich die Beherrschten auch deshalb beherrschen (müssen), weil sie immer wieder für dumm verkauft worden sind - und das auch immer noch an jedem Tag aufs Neue werden - und das in vielerlei Hinsicht. Eines der wichtigsten Prinzipien dieser Unterdrückungen lässt sich auf die einfache - und von Christian Morgenstern mit seinem Palmström schon verDichtete - Formel bringen:

"Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!"




Auf dieser Bank ganz nah an der Stelle, wo einst das Rondell angelegt war, könnte ich, wenn ich wollte und es für sinnvoll hielte, nochmal...
Foto: RJLSt


eit gut zwölf Jahren lebe ich wieder ganz in der Nähe des Fritz-Schloss-Parks - und vielleicht wandere ich irgendwann in den Abendstunden doch noch einmal zu der Stelle, wo ich einmal Gottes Wort gehört haben könnte - nicht von meinem Vater von der Kanzel oder beim Bibellesen, sondern unmittelbar. Das Rondell musste zwar 1976 der Kurt-Tucholsky-Grundschule weichen, aber der Weg, der seinerzeit dort vorbeiführte, ist noch da, und eine Bank, auf der ich sitzen könnte, gibt es dort auch. Diesmal würde ich aber wohl zunächst deutlich werden und nachdrücklich "Jetzt komm mir nicht wieder mit diesem 'Komm!'!" denken und es vielleicht auch sagen. (Wenn meine Siggi das liest, macht sie sich vielleicht wieder Sorgen wegen meines Geisteszustandes ... aber vielleicht kommt sie ja mit, und wir sagen im Duett oder abwechselnd im Duell Komm! - und irgendwann nimmt das alles dann Fischerchor-Ausmaße an oder wird als "Com(m)ic" zum Bestseller - oder zur Lachnummer oder beides...)

Auch mit nur 0,000001 Prozent bin ich wohl immer noch grundsätzlich für eine göttliche Offenbarung offen, selbst wenn es zu dem kommen sollte, was ich (auch wieder vor langer Zeit) ganz zum Schluss meines psalm null geschrieben habe. Es wäre ja auch zu schön, wenn es Gott wirklich gäbe und er als Flamme, Wolke oder was auch immer hier mal wieder vorbeischauen würde. Dann könnten wir Ihn (oder Sie) endlich fragen, wo Er (oder Sie) sich die ganze Zeit herumgetrieben hat, als hier Erdbeben, Vulkane, Sintfluten oder andere "Naturereignisse" mit zig Tausend Toten und Verletzten tobten, an denen kein Mensch irgendeine Schuld tragen kann. Und Er (oder Sie) müsste schon eine sehr tragfähige Erklärung dafür parat haben, trotz aller Hilferufe eine "halbe Ewigkeit" nur gedankenlos und untätig rumgegammelt zu haben! Wenn der sogenannte "Allerbarmer" da nicht etwas sehr Substanzielles anzubieten hätte, würde ich - und vermutlich die meisten Menschen - dieses Gespräch mit Gott nicht mit Amen!, sondern mit Geh! beenden...


PS:
Eine ebenfalls rätselhafte Geschichte erlebte ich viele Jahre später im Berliner Tiergarten, auf die ich hier der Vollständigkeit halber verweisen möchte, weil auch von dort auf diese Begebenheit im Fritz-Schloss-Park verwiesen wird...

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